Wir haben es endlich geschafft uns ein wenig Zeit zu nehmen und unsere nächste Etappe in Schweden aufzuschreiben. Die Tage 7 bis 13 führen uns von Almunge bis nach Rullsand an der Ostsee.
7. Tag 9,5km
An unserem Rasttag hatten wir uns mit Leuten unterhalten die ebenfalls schon den Upplandsleden gegangen waren und erfahren das auf dem Wegstück zwischen Knutby und Gimo nicht nur keine Einkaufsmöglichkeiten geben würde (was wir schon wussten), sondern das es auch mit Trinkwasser nicht ganz einfach werden würde. Da wir ja eigentlich im Urlaub waren kamen wir dann zu der Entscheidung diesen Teil des Weges zu überspringen und von Gimo aus weiter Richtung Ostsee zu laufen. Deshalb fahren wir mit dem Bus von Almunge bis Gimo. Dort stocken wir nur kurz unsere Essensvorärte auf und ziehen, jeder mit einem leckeren Gebäck namens “Wienerbröd” bewaffnet schnell weiter denn Gimo ist nicht gerade besonders schön, ein Typischer um eine Fabrik gewachsene Neubau Ort. Allerdings gibt es außerhalb von Gimo, in Gimodammen, einen sehr schönen Rastplatz mit Feuerstelle und natürlich Holz, wie an so ziemlich jedem Grillplatz den wir gesehen haben. Unser Weg führt uns dann noch ein gutes Stück durch den Wald bis wir unser Zelt auf einem gerodeten Waldstück aufschlagen, da es wieder etwas zu regnen beginnt. Begleitet wird unser Zeltaufbau von merkwürdigen Geräuschen, zuerst dachten wir es währen Insekten, aber es waren kleine Vögel denen beim fliegen der Wind lustig durchs Gefieder bläst.
8. Tag 10km
Heute sind wir den restlichen Weg bis nach Österbybruk gelaufen und haben uns auf dem schönen und menschenleeren Campingplatz einquartiert, der direkt an einem See liegt. Francis hat es sich trotz kühlen Temperaturen nicht nehmen lassen sofort ins Wasser zu gehen. Österbybruk hat eine sehr schönen Stadtkern, rund um eine alte Schmiede, mit Lagerhallen und einem dazugehörenden Herrschaftshaus. Die Touristeninformation ist in einer alten Lagerhalle untergebracht und von zwei ganz reizenden alten Damen besetzt. Gleichzeitig ist die Halle noch Kunstgalerie und Souvenirladen, aber mit wirklich schöner Handarbeit, wie kleine Holzschatullen, gestrickten Handschuhe und Mützen. Den Tag haben wir auf dem Steg am See sitzend ausklingen lassen, nachdem wir Nudeln mit Kötbula (musste einfach sein :)) zum Abendessen hatten.
9. Tag 19km
Mittlerweile sind wir schon richtig routiniert, Zelt abbauen und zusammen packen geht wie von selbst. Danach noch frühstücken und die nächste Etappe kann kommen. Vor allem weil wir bevor wir vom Campingplatz aufbrechen von einer netten Norwegerin noch mit zusätzlichem Anti Mücken Spray ausgestattet werden. Der Weg führt uns über Film und Vika nach Risön. Bis zum Mittag haben wir Film erreicht, was ein kleiner Ort mit einer netten Kirche ist. Danach kam das anstrengendste Stück unsere ganzen Wanderung, wir werden zwei stundenlang von einem Schwarm Schmeisfliegen durch einen Sumpf verfolgt. Es war wirklich grausig und wurde erst besser als wir kurz vor Vika den Sumpf verlassen. Vika ist ein einzelner Hof vor dem Naturschutzgebiet Florana, dort haben wir erst mal Pause gemacht und bei einem Brot in der Sonne sitzend Energie getankt, was durchaus eine Entschädigung für die Fliegenverfolgung war. Außerdem liefen wir während der letzten Ettape für diesen Tag durch das wunderschöne Florane bis nach Risön. Ein Naturschutzgebiet das zum größten Teil aus Stegen übers Moor führt. Nach insgesamt 19km wandern an diesem Tag kommen wir in Risön an, auch ein ziemlich abgelegener Hof mit Hütten zum übernachten für Wanderer. Dort treffen wir eine Gruppe netter, und verrückter Schweden die gerade mitten in den Vorbereitungen für ihr LARP steckten. Wir waren ziemlich von den Socken, als sie uns erzählten, dass sie das Spiel für 3 Tage und 50 Leute organisiert hatten, und ließen uns ihre Aufbauten und Verkleidungen zeigen. Nach einer letzten Tasse Tee mit ihnen fallen wir sehr erschöpft ins Bett.
10. Tag 16km
Am nächsten Tag müssen wir leider schon weiter und verabschieden uns. Nach dem Frühstück brechen wir bei Regen auf, was sich den Rest des Tages nicht mehr ändert. Nach 16km kommen wir bei dem Gutshof Lövstabruk an und fahren von dort mit dem Bus nach Skärplinge, wo wir in einem Kebap/Pizza Bude pause machen und besprechen wie es weiter geht. Bei dem ekligen Wetter schmeckt sogar der Dönerteller super und der nette Mensch der ihn uns serviert erzählt das er mal eine Zeitlang in Dortmund gearbeitet hat. Da wir ziemlich durchnähst sind und der schwere Rucksack bei mir Spuren hinterlassen hat, beschließen wir weiter nach Älvkarleby zu fahren und dort zwei Nächte in der Jugendherberge zu verbringen. Außerdem ist die Vorstellung heiß zu Duschen und in einem Bett zu schlafen zu verlockend.
11. Tag Rasttag
Wir haben erst mal richtig ausgeschlafen und uns, dann gegen Mittag zu einem Spaziergang aufgemacht. Zu erst wurde die Insel Laxön auf der die Jugendherberge steht erkundet. Die Jugendherberge besteht nicht aus einem einzelnen Haus sondern aus mehreren Häusern mit Zimmern, sowie zwei Restaurants, eienm kleinem Museum mit Souvenirlädchen und Rezeption mit Cafe. Wenn man über die Insel läuft findet man außerdem jede menge bebilderte Informationstafeln die die Geschichte der Insel erklären und die der auf ihr stehende Gebäude, die alle bis 1985 zu einer Kaserne gehört haben, in der Pioniere ausgebildet wurden. Die englische Übersetzung der Tafeln ist stellenweiße recht amüsant genauso wie die alten Bilder der Offiziere beim Kaffekränzchen am Fluss. Am oberen Ende kann man die Insel über die Staumauer, des 1915 errichteten Wasserkraftwerks verlassen, dessen Turbinenhaus ein schöner Backsteinbau ist und unterhalb des Kraftwerks steht alle paar Meter jemand und hält seine Angelrute ins Wasser. Nach dem gemütlichen Spaziergang kehrten wir in die Jugendherberge zurück, essen zu Abend und ruhen uns aus, während es draußen wieder angefangen hat zu regnen.
12. Tag 15km
Wahrscheinlich ist es nicht umbedingt verwunderlich das man im Schweden Urlaub auf deutsche Rentner trifft, auch wenn wir bis zu diesem Punkt unserer Reise nicht einen gesehen haben. Wenn sie allerdings um sechs Uhr in der Früh durch den Gang marodieren und schreien, dass das Gebäck schon unten sei und das der Rest ihrer Truppe aufstehen soll, ist das genauso faszinierend wie nervtötend. Dementsprechend sind wir auch recht früh aufgestanden und haben uns fertig zur Abreise gemacht, und endlich ist auch das Wetter wieder schön. Wir verlassen den Upplandsleden da dieser nicht ans Meer führt und laufen soweit es geht am Flussufer entlang. Dann folgen wir der Fahrradrute bis nach Skutskär wo wir einkaufen gehen und dann weiter nach Rullsand, einem Campingplatz am Meer. Inzwischen ist es richtig warm geworden und wir gehen als allererstes im Meer baden und fläzen uns an den Strand der fast Menschenleer ist. Am Abend grillen wir, Paprika, Mais und Würstchen um danach wieder an den Strand zu gehen und der Sonne beim verschwinden hinter den einzelnen Wolken am Horizont zuzusehen.
13. Tag Rasttag
Wir machen wieder einen Rasttag auch um zu überlegen wie die Reise weiter gehen soll. Nach dem Frühstück spazieren wir zu einer Landzunge die weiter ins Meer ragt, sehen Wolken zu und essen Eis. Am Abend setzten wir uns wieder mit Tee an den Strand, während es im Norden Regent ist im Süden blauer Himmel. Wir beschließen am nächsten Tag von Skutskär einen Zug Richtung Süden zu nehmen und noch fünf Tage bis Stockholm zu laufen.
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