Wir hatten lange einen alten IKEA Beistelltisch als Schuhregal, was weder sonderlich schön noch besonders praktisch war, aber er war übrig und bis jetzt keine Muse vorhanden ihn zu ersetzen. Aber Ende August kam der Tatendrang wir hatten gerade die ganze Wohnung aufgeräumt und geputzt und die Liebste äußerte den Wunsch den Schandfleck Schuhregal anzugehen. Wir wahren uns schnell einig, dass es ein einfaches offenes Regal werden sollte die Frage war nur, was wir als Stützen für die einzelnen Regalböden verwenden. Es wurden Gewindestangen, damit hatte ich als Teenager schon einmal ein Bücherregal gebaut.

Teile:

  • 3 x Leimholz Bretter, 30cm x 100cm
  • 2 x Leimholz Bretter, 30cm x 6 cm
  • 4 x Gewindestangen M12, 100cm
  • 8 x Hutmuttern M12
  • 28 x 6KT-Muttern M12
  • 32 x Unterlegscheiben

Werkzeug:

  • Akku-Schrauber
  • Holzbohrer 12mm
  • Handsäge (ich verwende ein japanische Zugsäge)
  • Schleifpapier
  • Gabelschlüssel
  • Metallsäge
  • Metallfeile

Die Regalböden haben wir im Baumarkt passend zusägen lassen, aus einem 30cm x 200cm und einem 30cm x 120cm Brett, darum ist das Regal auch nicht ganz 100cm lang sondern nur 99,7cm. Den Abschnitt haben wir mitgenommen und von Hand zwei 30cm x 6cm breite Streifen davon abgesägt. Die 6cm haben sich ergeben, weil wir die Löcher für die Gewindestangen von den Ecken gemessen in beide Richtungen jeweils 3cm nach innen versetzt haben. Das war auch der nächste Schritt, auf den Oberseiten der Regalböden (Holzbohrer reisen beim Austritt das Holz gerne etwas aus) passende Markierungen für die Löcher anzeichnen und die Löcher bohren.

Die Gewindestangen habe wir auf 83 cm gekürzt, zuerst wollte ich dafür den Dremel benutzen, aber der hatte nicht genug Power oder ich nicht den passenden Aufsatz, daher war die Metallsäge das bessere Werkzeug.

Die Schnittkanten der Bretter haben wir mit Schleifpapier etwas geschliffen und angefast. Die Böden haben wir weder lackiert oder sonst irgendwie behandelt (mal schauen wie sich Holz entwickelt), nur als kleines Highlight die Kanten mit grauer Acrylfarbe angemalt.

Jetzt kann man das Regal auch schon zusammenbauen, wir haben uns entschieden den untersten Regelboden 15cm hoch zu machen, so dass man auch noch Schuhe unter das Regal stellen kann und zwischen den Böden jeweils 20cm Abstand zulassen. Am besten beginnt man mit dem mittleren Boden, dann muss man die anderen nicht so weit einfädeln. Also auf alle vier Gewindestangen ein 6KT-Mutter mit einem Abstand von 37cm (15+20+2) aufschrauben, dann von der längeren Seite her ein Un­ter­leg­schei­be auflegen und die Stangen durch den mittleren Bogen führen. Dann oben auf den Boden wieder ein Un­ter­leg­schei­be auflegen und ihn mit einer zweiten Mutter fixieren.

Als nächstes haben wir den untersten Regalboden angebracht, dazu auf der Seit auf der die Gewindestange 37cm aus dem mittleren Boden ragen, Muttern mit 20cm Abstand zum Regalbrett aufschrauben. Das ganze Regal auf den Kopf stellen (Vorsicht: Die Enden der Gewindestangen verkratzen den Boden wenn man nichts unterlegt), wieder Unterlegscheiben auflegen und vorsichtig den unteren Regalboden einfädeln, dass sollte sehr gleichmäßig und mit etwas wackeln an den Gewindestangen geschehen, da der Boden sehr schnell verkanntet und wenn man dann zuviel Kraft aufwendet können die Bohrlöcher schnell ausreisen. Wenn das Brett an seiner Position ist wird es wieder mit Unterlegscheiben und Muttern fixiert. Bevor wir das Regal richtig herum aufgestellt haben, haben wir noch je eine Hutmutter auf die Enden der Gewindestangen geschraubt. Nach dem Umdrehen den obersten Boden auch im Abstand von 20cm anbringen. Als alle Regalböden eingefädelt und fixiert waren haben wir nochmal alle Abstände zwischen den Bretten und auch zwischen Fußboden und dem unterstem Regalbrett kontrolliert und angepasst und alle Muttern etwas mit einem Gabelschlüssel angezogen damit das Regal in sich stabil ist.

Es stehen jetzt noch gute 20cm Gewindestange aus dem obersten Regalboden heraus, dort kommen die 6cm x 30cm Bretter als Abschluss hin, also wieder Mutter, Un­ter­leg­schei­be, Brett, Un­ter­leg­schei­be und zuletzt die Hutmutter. Am einfachste ist es die Abschlussbretter nur soweit auf die Gewindestangen zu drücken (Vorsicht: Die schmalen Leimholz Bretter sind nicht so stabil), dass genügend Gewinde heraus schaut um die Hutmutter anzusetzen, dann kann man mit dem Gabelschlüssel abwechseln die Hutmuttern bis zum Anschlag aufschrauben und das ganze von unten mit der 6KT-Mutter fixieren…. und das Regal ist fertig.

Planung und Bau hat etwa 3 Stunden gebraucht und die Materialkosten waren gute 30,- Euro. Das schöne an Gewindestangen als Regalstützen ist, dass man sehr flexibel in der Höhe zwischen den einzelnen Boden ist und man ein recht filigrane Optik erhält.